Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hat zum morgigen Donnerstag, 14. November zum fünften Mal den bundesweiten "Aktionstag Suchtberatung" ausgerufen. Auch die Caritas-Suchtambulanz Ingolstadt beteiligt sich mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit auf Instagram an dieser aus ihrer Sicht wichtigen Aktion.
Suchtberatung ist nach Überzeugung der Leiterin der Suchtambulanz, Monika Gabler, deswegen so wertvoll, "weil sie mit ihren Angeboten eine unverzichtbare Hilfe für suchtgefährdete und abhängigkeitskranke Menschen und ihre Angehörigen bietet. Ihre Arbeit verhindert die Verschärfung sozialer und gesundheitlicher Probleme und trägt somit maßgeblich zur Entlastung des Gesundheitssystems und anderer sozialer Sicherungssysteme bei". Jeder Euro, der in die ambulante Suchtberatung investiert wird, "vermeidet 17 Euro Folgekosten, wie eine Studie zum 'Social Return On Investment' 2022 zeigen konnte", so Monika Gabler.
Doch die Suchtberatung steht der DHS zufolge finanziell mit dem Rücken zur Wand. Deutschlandweit könnten dreiviertel der öffentlich finanzierten Suchtberatungsstellen ihre Kosten in diesem Jahr nicht decken. Die Konsequenzen seien fatal. "Auch in Bayern drohen Einsparungen durch den zuständigen Kostenträger, den Bezirk Oberbayern. Was das für unsere Ingolstädter Beratungsstelle mittelfristig bedeutet, ist noch nicht absehbar", erklärt Monika Gabler. Folgen, wie das Einschränken von Beratungsangeboten oder die komplette Streichung von Diensten, würden nicht nur zu einer Unterversorgung von Menschen mit Suchterkrankungen und ihren Angehörigen führen, sondern auch zu gesamtgesellschaftlichen Mehrkosten.