Gedenktag an die verstorbenen DrogengebrauchendeStefanie Palme
Ziel des Zuges war die Moritzkirche, wo eine feierliche Gedenkandacht stattfand. Die vier Ingolstädter Einrichtungen, die Caritas-Suchtambulanz und Villa Johannes der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt sowie die Integra Sozialen Dienste und der Verein "Condrobs" wollten damit ein gemeinsames Zeichen gegen das Vergessen und für mehr gesellschaftliche und politische Aufmerksamkeit setzen. Anlass war der internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende, der jährlich am 21. Juli begangen wird.
Die Teilnehmenden hatten die symbolischen Kerzen in den Wochen zuvor gemeinsam angefertigt, Lieder eingeübt und persönliche Erinnerungen vorbereitet. Die Andacht wurde von Dekan Klaus Meyer geleitet, der sich seit vielen Jahren als geistlicher Beirat des Kreuzbundes e.V. für suchtkranke Menschen einsetzt. Die Stimmung war geprägt von Stille, Würde und Solidarität.
Unter dem Motto "Überdosierung und Drogentod können alle Menschen (be-)treffen" wurde auch auf die politische Dimension aufmerksam gemacht: Allein im Jahr 2024 starben bundesweit über 2.500 Menschen infolge des Konsums illegaler Substanzen - ein alarmierender Höchststand. Auch die Region 10 blieb nicht verschont: 14 Todesfälle wurden allein in Ingolstadt und Umgebung registriert.
"Der Gedenktag ist auch ein Appell an die Gesellschaft und die Politik: Es braucht dringend mehr Drogenkonsumräume, niedrigschwellige Substitutionsangebote und Drug Checking, um Leben zu retten", betonen die Veranstalterinnen und Veranstalter.
Im Anschluss an die Andacht lud der Kontaktladen StayIn von Condrobs zu einem offenen Austausch bei Kaffee und Kuchen ein. Der geschützte Rahmen bot Raum für Begegnung, Trauer, aber auch Hoffnung.
Ein begleitender Radiobeitrag zur Veranstaltung mit persönlichen Stimmen und Eindrücken wird zeitnah im Programm von Radio K1 ausgestrahlt.