Die Fachstelle Glückspielsucht der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt hat sich am bundesweiten Aktionstag Glückspielsucht beteiligt. Ziel war es, die Gesellschaft über Risiken und Gefahren dieser Sucht zu informieren und aufzuklären. In der Ingolstädter Fußgängerzone lagen drei große bedruckte Bodenplanen, die ein echter Eye-Catcher waren. Über diese kamen Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter mit Jugendlichen und Erwachsenen ins Gespräch über Glücksspiele und die damit verbundenen Gefahren.
Die Passantinnen und Passanten hatten am Aktionstag die Gelegenheit, durch das Aufkleben von Punkten auf den Bodenplanen zu verschiedenen Fragen Stellung zu beziehen, die mit dem Thema Glücksspiel zu tun haben. So konnten sie ihren Standpunkt in Bezug zu anderen einordnen.
Konrad Landgraf, Geschäftsführer der Landesstelle Glücksspielsucht (LSG) in Bayern und Suchtexperte, hatte zu dem Tag darauf hingewiesen, dass gerade Online-Glücksspiele ein besonders hohes Suchtrisiko bergen würden, vor allem auch für Jugendliche und junge Erwachsene, die in der Regel risikofreudiger und praktisch permanent online seien. Landgraf: "Online-Glücksspiele sind immer und überall verfügbar und locken mit hohen Gewinnen und einem leichten Zugang zum Spiel. Die vermeintliche Aussicht auf das schnelle Geld reizt natürlich." Doch leider sehe die Realität anders aus: Auf lange Sicht würden die Spielenden mehr Geld verlieren, als sie gewinnen. "Das ist das Geschäftsmodell der Glücksspielanbieter. Durch die Anonymität im Netz und die virtuellen Geldeinsätze können sich Verluste schnell unkontrolliert erhöhen und in eine Schuldenfalle führen", sagte Landgraf.
Landgraf erinnerte auch an jene Kinder und Jugendliche, die mit Glücksspiel selbst nichts am Hut haben, aber einen Elternteil haben, der zu viel Geld verspielt. Immerhin seien davon über 500.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland betroffen, die Dunkelziffer dürfte wie so oft deutlich höher liegen. "Natürlich sind wir auch für diese Kinder und Jugendlichen da und bieten verschiedene Hilfeangebote für sie an", sagt Landgraf.
Weitere Informationen gibt es unter
https://www.lsgbayern.de und
www.caritas-suchtambulanz-ingolstadt.de