0800 / 655 3000: Das Netzwerk Krisendienste Bayern startet am 1. März mit einer neuen, bayernweit gültigen kostenfreien Rufnummer. Die neue Nummer ist rund um die Uhr erreichbar, gilt in allen bayerischen Bezirken und damit auch in allen Gemeinden des Bistums Eichstätt - egal ob in Mittelfranken, Oberbayern, der Oberpfalz oder Schwaben. Der Freistaat Bayern verfügt damit flächendeckend als erstes Bundesland über sieben regional auf Bezirksebene gegliederte psychiatrische Krisendienste, die über eine einheitliche Nummer erreichbar sind. Die Anrufe kommen automatisch bei der für ihren Aufenthaltsort zuständigen Leitstelle an. Die Kosten der Leitstellen finanziert der Freistaat Bayern. Die Bezirke hingegen übernehmen die Kosten für die persönlichen Kriseninterventionen vor Ort.
Die bisherigen verschiedenen Notrufnummern in den Bezirken waren nicht kostenfrei. "Mit der kostenlosen und bayernweit einheitlichen Rufnummer bauen wir Barrieren ab", sagte daher Oberbayerns Bezirkstagspräsident Josef Mederer. "Es ist mir ein Herzensanliegen, dass der Krisendienst auch für Menschen, bei denen das Geld knapp ist, kostenfrei und schnell er-reichbar ist. Wir erfüllen damit eine wichtige Forderung der Selbsthilfe psychiatrieerfahrender Menschen und der Angehörigen. Auch die am Krisennetzwerk beteiligten Einrichtungen und Dienste begrüßen diesen Schritt." Mit den Krisendiensten gibt es nun für ganz Bayern ein Notrufsystem für Menschen in seelischen Krisen, welches individuell auf psychiatrische Notfälle reagieren kann. Die Krisendienste sind Bestandteil der regionalen sozialpsychiatrischen Versorgungssysteme. Sie vermitteln dabei auch in ambulante Beratungs- und Behandlungsangebote oder - falls notwendig - in stationäre Krisenbehandlung.
Der Caritasverband für die Diözese Eichstätt ist seit 2017 Netzwerkpartner des Krisendienst Psychiatrie Oberbayern und stellt mit seinen Sozialpsychiatrischen Diensten in Eichstätt und In-golstadt die dortigen Tagdienst-Einsatzteams von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr. Partner der Caritas übernehmen werktags von 16 bis 21 Uhr sowie an Wochenenden und feiertags von 8 bis 21 Uhr die Rufbereitschaftsdienste. Im Gebiet und Umkreis des Bistums Eichstätt gibt es für die Stadt Ingolstadt und die Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen seit Anfang Februar auch ein Nachteinsatzteam täglich von 21 bis 8 Uhr.
Durch frühzeitige Deeskalation mit Unterstützung der Einsatzteams des Krisendienstes lassen sich zwangsweise Einweisungen in psychiatrische Kliniken meist vermeiden. "Die Krisendienst-Leitstelle wie auch die dazugehörigen mobilen Einsatzteams begleiten die Betroffenen fachlich hochkompetent durch die Krise, entspannen die Situation und bieten Lösungen in nur scheinbar ausweglosen Situationen an", erklärt Martin Guth, Gebietskoordinator Region Ingolstadt für den Krisendienst Psychiatrie Oberbayern. Er hat seinen Sitz bei der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt. Weitere Infos zum Krisendienst-Verbund in Bayern gibt es unter www.krisendienste.bayern.